Landesmeisterschaft NSSV Halle 2023 in Rotenburg/Wümme am 28./29.01.2023
Ein bisschen Aufregung und Spannung fuhren wohl mit, als sich unsere Vereinskameraden Michael, Thomas und Susanne P. am vergangenen Wochenende aufmachten zur Landesmeisterschaft Bogen Halle nach Rotenburg/Wümme. Für Michael und Susanne P. war es zudem auch die erste Teilnahme an einer Landesmeisterschaft.
Michael und Thomas reisten am Freitag an, weil sie gleich am Samstagmorgen starten sollten. Michael war gut vorbereitet auf seine erste LM. Nachdem er zwei Jahre seinen Compoundbogen nicht geschossen hatte, brauchte er erst mal viel Aufbautraining. Er trainierte intensiv und holte sich Stück für Stück Kraft und Ausdauer zurück. Der Lohn für diese Anstrengung zeigte sich schon bei der Kreismeisterschaft. Da schoss er 541 Ringe, die die Qualifikation für die LM bedeuteten. Auch seine Arbeitskollegen unterstützten ihn, damit er schon einen Tag früher nach Rotenburg/Wümme fahren konnte.
Das frühzeitige Anreisen nutzte Michael dafür, sich die Halle anzusehen, in der die Meisterschaft stattfinden sollte, und machte sich auch mit den Gegebenheiten vor Ort vertraut. Auch der freundliche Empfang der Bogensportfreunde in Rotenburg trug dazu bei, dass er gelassen in den Wettkampf gehen konnte.
Der erste Wettkampftag begann dann wie üblich mit der Anmeldung, der Bogenkontrolle und der Prüfung der Auszugskraft bei den Compoundbögen. Das war neu für Michael. Die Compoundbögen dürfen ein Zuggewicht von 60 lbs/Pfund (ca. 27 kg) nicht überschreiten. Deshalb wird geprüft.
Michael nutzte die Einschießzeit von 30 Minuten, um seine Nervosität in den Griff zu bekommen. Das funktionierte. Nach der ersten Runde Wertungspfeile standen starke 272 Ringe auf seinem Schießzettel.
Thomas schoss zusammen mit Michael auf eine Scheibe. Thomas auf Position 21 C, Michael auf 21 D. Thomas fing mit einer starken Passe an (10, 9, 9). Aber dann folgte gleich in der zweiten Passe ein Fehlschuss (10, 9, M). Dieses ‚M‘ konnte er im ersten Durchgang nicht wieder ausgleichen. Nach den ersten 30 Pfeilen hatte er 265 Ringe zusammen.
Zur Pause war Michael auf Platz 11 mit 272 Ringen, Thomas auf Platz 13 mit 265 Ringen.
Im zweiten Durchgang war Michaels Leistung ähnlich stark wie im ersten, während Thomas besser wurde. Dann kam die letzte Passe. „Jetzt noch schnell eine 30er Passe, dann haben wir es geschafft!“ motivierte Michael sich selbst und auch die anderen Schützen auf seiner Scheibe. Für Michael waren es keine leeren Worte, er schoss tatsächlich eine 30er Passe! Die zweite Runde beendete er wieder mit 272 Ringen, gesamt 544 Ringe. Starke Leistung! Michael, du bist auf dem richtigen Weg!
Thomas hatte nach dem zweiten Durchgang 279 Ringe geschossen und war mit 544 Gesamtringen ringgleich mit Michael. Aber da er insgesamt 4 Zehner mehr hat, steht er in der Ergebnisliste vor Michael.
Susanne P. reiste auch schon früher an. Sie war schon am späten Samstagvormittag in Rotenburg und fieberte von der Zuschauertribüne mit Thomas und Michael mit. Außerdem hielt sie über die sozialen Medien die Vereinskameraden zu Hause auf dem Laufenden.
Abends kamen auch Susanne B. und Carsten nach Rotenburg und trafen sich mit den anderen zum Abendessen.
Am Sonntag war dann Susanne P. dran. Sie wartete darauf, dass es losgehen sollte, als sich Michael, Thomas, Carsten und Susanne B. auf der Tribüne einfanden. Nach der Begrüßung begannen dann die Probepassen. Die waren wirklich gut bei Susanne P., so dass sie recht euphorisch in den Wettkampf startete. Auch die ersten beiden Wertungspassen mit jeweils 26 Ringen weckten die Hoffnung auf ein gutes Resultat. Aber dann ist da auch noch die eigene Erwartung, die manchmal um die Ecke kommt und einem unverhofft ein Bein stellt. Es ist aber tröstlich, dass es anderen Bogenschützen auch so geht.
Nach der ersten Runde hatte Susanne P. 198 Ringe geschossen. Im zweiten Durchgang kamen noch einmal 186 Ringe dazu, gesamt 384 Ringe und Platz 12.
Auch wenn dieses Ergebnis nicht das Ziel von Susanne P. war, so sind immerhin 3 Wünsche in Erfüllung gegangen: ihren Bogen konnte sie allein spannen, sie hat kein ‚M‘ geschossen und Letzte ist sie auch nicht geworden! Also, alles richtig gemacht!
Es war für uns alle, auch die Zuschauer, ein superschönes Wochenende! Es hat wirklich sehr viel Spaß gemacht. Und es war bestimmt nicht die letzte Landesmeisterschaft für Wendland Archery!